Was macht die Kuh im Sommer auf der Alm?
Saftige Almwiesen: Ein Hochgenuss für jede Kuh
Nicht nur der Mensch, sondern auch die Kuh macht Sommerfrische in der herrlichen Bergwelt des Tennengaus.
Jahr für Jahr bringen Bauern im Salzburger Land ihre Nutztiere im Frühsommer auf die Almen. Sobald die Tiere genug zu fressen finden, ist der richtige Zeitpunkt dafür gekommen. Die Vegetation hängt von der Höhenlage des Almgebietes, den Temperaturen und vom Schneereichtum des vergangenen Winters ab. Im Durchschnitt dauert ein Almsommer hundert Tage. Hundert Tage in Mitten von frischen Bergwiesen, auf denen sich jede Kuh frei bewegen kann.
Vorteile des Almlebens für die Kuh
Es gibt viele Gründe, warum eine Kuh vom Sommer auf der Alm profitiert. So bietet ihr der Almsommer mit viel frischer Luft und Sonnenschein zum Beispiel:
- schmackhaftes, gesundes Futter
- intensiven Kontakt zu den anderen Herdenmitgliedern
- eine positive Auswirkung auf die Gesundheit
- Fitness
- Freiheit
- Abwechslung
Almsommer: positive Effekte, nicht nur für die Kuh
Die Kühe auf der Alm tragen wesentlich zum Erhalt der abwechslungsreichen Kulturlandschaft in den Bergen bei. Sie halten die Almen vom Wald frei, indem sie diese abweiden. Dadurch finden unterschiedlichste Pflanzen einen geeigneten Lebensraum.
Die Kuh betätigt sich aber nicht nur als Landschaftsgärtner, sondern ist gleichzeitig auch hochwertiger Lebensmittellieferant. So erhält der Senner von Milchkühen zweimal am Tag erstklassige Milch. Er kann diese dann zu köstlichem Butter oder Käse verarbeiten. Aber auch das Rindfleisch selbst ist nach einem Almsommer von höchster Qualität.
Gefahren eines Almsommers für die Kuh
Ein Sommer in den Bergen ist für das Nutztier nicht nur schön und vorteilhaft. Er kann auch Gefahren und Unannehmlichkeiten mit sich bringen. Das Wetter spielt dabei eine große Rolle. Gewitter, Starkregen, Sturm, Hagel und auch Schneefall können das Leben auf der Alm sehr ungemütlich machen. Auch das Risiko, den Bergsommer nicht heil zu überstehen, ist für jede Kuh gegeben. Blitzschlag, Absturz, Verletzungen aller Art oder auch Vergiftungen können den Almsommer schnell beenden. Schutz vor dem Wetter bieten den Tieren Felsen oder dichte Bäumen. In den letzten Jahren sind allerdings neue alte Gefahren für die Nutztiere auf der Alm dazugekommen: Auch Rinder stehen hin und wieder auf dem Speiseplan des Wolfes und des Bären.
Ortung mit Hilfe der Glocke
Wenn du im Sommer durch die Berge wanderst, kannst du immer wieder den Klang von Kuhglocken hören. Anhand dieser Glocken können Senner und Landwirte ihre Kühe orten. So manch verlorengegangene oder auch verletzte Kuh wurde schon mit Hilfe der Glocke um ihren Hals von ihrem Senner und Landwirte wieder gefunden.
Wandern im Revier der Kühe
Im Sommer gibt eigentlich kaum eine Bergwanderung, bei der wir nicht an Rindern vorbeikommen. Meist beachten die Kühe uns gar nicht. Fressen gemächlich weiter oder liegen wiederkäuend im Gras. Manchmal schauen sie uns mit ihren großen, gutmütigen Augen an. Manche möchten neugierig wissen, was wir in unseren Rucksäcken haben. Da aber eine Alm kein Streichelzoo und die Kuh kein Kuscheltier ist, sollten wir nicht vergessen, den Tieren mit Abstand und dem nötigen Respekt zu begegnen.
Sind Kühe gefährlich?
Immer wieder hört man von Wanderern, die von einer Kuh auf der Alm angegriffen worden sind. Warum ist das so? An sich ist die Kuh ein friedliches Wesen und wenig angriffslustig. Kühe haben aber einen ausgeprägten Schutzinstinkt. So steht ein Kalb unter dem Schutz der ganzen Herde. Zudem sieht eine Kuh nicht sonderlich gut und scheinbar harmloses kann für sie furchterregend erscheinen. Besonders Hunde, die ja bekanntlich vom Wolf abstammen, beunruhigen die Tiere. Jedenfalls solltest du die Kuh, auch wenn sie sanftmütig aussieht (und dies meist auch ist) niemals unterschätzen. Mit ihren 600 bis 700 Kilo kann sie einen Menschen durchaus verletzen, auch wenn die Kuh es gar nicht böse meint. Trotz ihres Gewichtes kann sie eine Geschwindigkeit von 40 km/h erreichen. Und nicht zuletzt solltest du beim Wandern einer Kuh nie so nahe kommen, dass du dich an ihren Hörnern weh tun könntest.
Richtiges Verhalten auf der Alm
Im Sommer trifft man beim Wandern in den Bergen immer wieder auf Rinder. Da ist Eigenverantwortung gefragt, da viele Wanderwege quer durch die Weidegebiete führen. Im Normalfall ist dies auch kein Problem, wenn gewisse Verhaltensregeln beachtet werden. Ein absolutes No-Go ist es, die Tiere absichtlich zu reizen oder zu erschrecken. Dies ist nicht nur Tierquälerei, sondern auch gefährlich für das eigene Leben. Um unangenehme Zusammenstöße zwischen Mensch und Rindern auf ein Minimum zu reduzieren, hat Österreich Gebote für uns Wanderer im Weidegebiet erlassen.
10 Verhaltensregeln für den Umgang mit Weidevieh :
- Kontakt zum Weidevieh vermeiden, Tiere nicht füttern, sicheren Abstand halten!
- Ruhig verhalten, Weidevieh nicht erschrecken!
- Mutterkühe beschützen ihre Kälber, Begegnung von Mutterkühen und Hunden vermeiden!
- Hunde immer unter Kontrolle halten und an der kurzen Leine führen. Ist ein Angriff durch ein Weidetier abzusehen: Sofort ableinen!
- Wanderwege auf Almen und Weiden nicht verlassen!
- Wenn Weidevieh den Weg versperrt, mit möglichst großem Abstand umgehen!
- Bei Herannahen von Weidevieh: Ruhig bleiben, nicht den Rücken zukehren, den Tieren ausweichen!
- Schon bei ersten Anzeichen von Unruhe der Tiere Weidefläche zügig verlassen!
- Zäune sind zu beachten! Falls es ein Tor gibt, dieses nutzen, danach wieder gut schließen und Weidezügig queren!
- Begegnen Sie den hier arbeitenden Menschen, der Natur und den Tieren mit Respekt!
(Quelle: sichere-almen.at)
Weidetieren mit Hausverstand und Respekt begegnen
Wenn wir uns an die Regeln halten und uns mit unserem Hausverstand in den Bergen bewegen, können sowohl wir als auch die Tiere den Sommer auf der Alm genießen
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