Schlossbad Wiespach – eine kleine Oase in Hallein
Es ist ein schöner Sommertag Ende August. Heute ist Montag und leider auch mein letzter Urlaubstag. Die vergangenen Tage waren total verregnet und ich will heute noch mal so richtig Relaxen, Baden und die Sonne genießen. „Das Halleiner“, so wird das Schlossbad Wiespach bei den Einheimischen genannt, ist für meine Vorhaben heute der perfekte Ort!
Die Badesachen sind rasch eingepackt und ich schwinge mich schon auf mein altes klappriges Damenrad. Entlang des Tauernradweges an der Salzach geht es ganz gemütlich immer geradeaus nach Hallein. Ich wohne in Rif, das ist so ziemlich genau zwischen Hallein und Salzburg Stadt. In nur 15 Minuten habe ich das Halleiner Freibad erreicht. Es ist bereits Mittag und ich wundere mich warum hier fast keine Leute sind.
Das Team-Angelberger vom Freibad-Buffet
Bei den netten und sehr kommunikativen Herren vom Freibad-Buffet bekomme ich rasch Auskunft. „In Hallein leben sehr viele Menschen mit türkischen Wurzeln. Viele fahren den Sommer über in die Heimat und besuchen ihre Familien. Auch der Betriebsurlaub der Firma Bosch ist spürbar. Normalerweise sind im Juli und August im Durchschnitt rund 1000 Menschen über den Tag verteilt hier. Hat es aber am Vortag geregnet – so wie gestern, dann kommen am nächsten schönen Tag wirklich nur ganz wenige“, so Anglberger.
Der Buffet-Pächter, Johann Anglberger, betreibt das Freibad-Buffet seit 1996. „Ich bin hier seit 27 Jahren – nächstes Jahr gehe ich in Pension“, so Anglberger voller Vorfreude. Die beiden jungen Herren an seiner Seite sind überaus zufrieden mit ihren Ferialjob im Freibad-Buffet. Beide sind schon seit mehreren Jahren den Sommer über hier. Ob sie nächstes Jahr aber wieder hier arbeiten können, wissen sie noch nicht. Im Vordergrund steht für beide natürlich das Studium. Luca’s (Bild: Mitte) Leidenschaft ist das Schreiben. Er studiert Journalismus. Florian (Bild: rechts) startet im Herbst mit dem Studium der Kommunikationswissenschaften in Salzburg.
Ein Freibad fast für mich allein
Ich finde es sehr angenehm, dass so wenig Leute da sind und ziehe im Sportbecken gleich ein paar Längen. Schön langsam gegen 13 Uhr kommen dann doch immer mehr Badegäste – vor allem Familien und Kinder. Hier ist für Jeden etwas dabei: Es gibt ein Erholungsbecken mit einer 80 Meter langen Rutsche, mit einem Sprudel und einem Wasserfall. Das Sportbecken hat 6 Bahnen und es gibt einen Sprungturm. Die ganz Kleinen können sich im Platschbecken (mit bunter Regenbogenrutsche) austoben.
Eine liebevoll gepflegte Oase mitten in Hallein
Das gesamte Gelände ist liebevoll gepflegt und außergewöhnlich sauber. Für Sonnenanbeter empfiehlt sich die große freie Liegewiese. Man findet auch genug Liegebereich mit viel Schatten von großen alten Kastanien- und Lindenbäumen. Beim Anblick des Spielplatzes möchte ich wieder 5 Jahre alt sein – und bei den Beach-Volleyball-Plätzen angekommen, erinnere ich mich an meine Jugendjahre. Auch ein Kleinfußballfeld ist da.
Badespaß mit Bergblick
Was „das Halleiner“ auch so wirklich charmant macht ist der idyllische Ausblick auf die umliegende Bergwelt. Man hat fast einen 360 Grad-Ausblick. Bei wolkenlosem Himmel sieht man bis zum Tennengebirge. Die Sicht auf die nahen Barmsteine (beeindruckende Felsformationen vor Hallein) ist jedenfalls gewaltig. Von der Buffet-Terrasse sieht man auf den Dürrnberg (Salzwelten) – dahinter schaut noch das Freieck (2.309 m), einer der höchsten Gipfel vom Göll-Massiv heraus.
Ich bin ganz entzückt von diesem netten Badeangebot mit Rundum-Bergblick und beschließe wieder öfter hier her zu kommen. Früher war ich mit dem Junior viel hier. Ich erinnere mich – mein Sohn hat auf diesem Sprungturm seine ersten Saltos gemacht.
Der Bademeister – ein Urgestein vom „Halleiner“
Günter Wirnsberger ist hier Urgestein und einer der Bademeister. Auch er wird wie Herr Anglberger nächstes Jahr seine wohlverdiente Pension antreten. Doch diesen Sommer ist er noch voll im Einsatz. Seine Arbeit im Freibad beginnt immer um 6 Uhr: „Da muss ich die Becken saugen, also reinigen. Um 9 Uhr geht’s dann los, da kommen die Badegäste. Wenn wenig Leute da sind wird der Rasen gemäht und die Hecken geschnitten. Um 20 Uhr ist Schluss, erzählt mir Günter. Für Günter ist die Arbeit als Bademeister, die sich vor vielen Jahren zufällig ergeben hat, der absolute Traumjob. Im Winter arbeitet er im Werkstoffhof in der Nähe.
Neugierig wie ich bin stelle ich Günter ein paar Fragen:
Muss man sehr streng sein mit den Kindern?
„Nein (Günter lächelt) – aber ein paar Kids brauchen das schon! Sie sollen sich halt nicht weh tun – da bin ich manchmal zur Sicherheit lieber etwas strenger.“, Günter schmunzelt.
Was sind denn die klassischen Schwimmbad-Verletzungen?
„Meistens Bienenstiche, die verarzte ich mit einem Hitzestift der das Gift zerstört. Auch Schürfverletzungen gibt es oft durch Stürze auf das Pflaster. Das Pflaster rund um die Becken ist rau, es soll ja nicht rutschig sein.“, erklärt mir Günter
Wobei bist du wirklich ganz streng?
„Dass keiner vom Rand springt und dass am Sprungturm nicht geschupft wird. Auch beim Ballspielen in der Wiese – wer will schon beim Sonnenbaden einen Ball ins Gesicht bekommen?“, so Günter.
Ich darf noch ein paar nette Bademeister-Fotos von Günter knipsen und bedanke mich für das freundliche Gespräch.
Das Schlossbad Wiespach beziehungsweise „das Halleiner“ ist von Mitte Mai bis zum Sonntag vor Schulbeginn im September geöffnet. Seit 1961 sind hier rund 57.000 BesucherInnen jährlich. Heute war ich eine davon – und ich komme gerne bald wieder!
Kontakt Schlossbad Wiespach:
Schlossbad Wiespach
Wiespachstrasse 5
5400 Hallein
T: +43 6245 80679
www.hallein.gv.at/Schlossbad_Wiespach
Öffnungszeiten Schlossbad Wiespach:
Mai bis Mitte Juni: 9 bis 19 Uhr
Mitte Juni bis Anfang September: 9 bis 20 Uhr
Bei Regenwetter ist das Schwimmbad geschlossen
Hier finden Sie das Schlossbad Wiespach…
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