Die lebensgroße Zirbenkrippe in Annaberg

Eine Unterkunft für die Heilige Familie

Auf dem Weg zur Krippe

Schon beim Hinaufgehen auf den Kirchbichl erspäht man das Dach der Herberge. Diesen kurzen Weg sieht man momentan viele Einheimische und Besucher der Lammertaler Gemeinde auf sich nehmen. Denn alle wollen die wunderschöne, aus Zirbenholz geschnitzte Heilige Familie bewundern, die hier neben der Pfarrkirche einen würdigen Platz gefunden hat. Aus einem einzigen Baum hat Extremschnitzer Ernst Adelsberger Josef, Maria und das Jesuskind herausgeschnitten.

Aus demselben Holz geschnitzt

„Aus dem Stamm ist die kniende Maria entstanden“, erklärt der Künstler, der in unglaublicher Präzision seine Motorsäge auch beim richtigen Faltenwurf des Kleides oder im Fell der Schafe zu führen weiß. Lediglich die Gesichter und Hände werden mit feinerem Werkzeug nachgearbeitet. „Wenn ich das Holz sehe, habe ich schon eine genaue Vorstellung von der Figur, die dort drinnen quasi auf mich wartet“, meint Adelsberger leidenschaftlich. „Da kann ich gar nicht anders, als gleich die Motorsäge zu starten und mit dem Schnitzen zu beginnen. In dieser Phase spüre ich die schwere Maschine überhaupt nicht, ich lasse meiner Intuition freien Lauf. Der Josef hat schon im Tal herunten Gestalt angenommen, als wir den Baum von der Alm geholt haben. Aus dem Rückenteil von Maria konnte ich noch das kleine Jesuskind herausschnitzen. Sie hatte es also nicht im Bauch, sondern sie hat es huckepack getragen.“

Viele helfende Hände

Tourismusverband und Gemeinde in Annaberg haben die lebensgroße Krippe ermöglicht, viele freiwillige Helfer haben mitgeholfen, um den Figuren eine Herberge zu schaffen. Diesen wurde von TVB-Obmann Georg Bergschober und Bürgermeister Martin Promok bei der Feier, zu der trotz Regens viele Besucher kamen, herzlich gedankt. Pfarrer P. Virgil übernahm die Segnung der Krippe, die vom Männerchor Annaberg und den Bläsern der Trachtenmusikkapelle Annaberg musikalisch umrahmt wurde.

Warten auf das Christkind

Nach der Einweihung kehrten die Besucher beim kleinen, sehr feinen Adventmarkt in der Postgarage im Ortszentrum ein. Dort gab es neben Glühwein, Kaffee und Kuchen hochwertige und regionale Produkte heimischer Künstler zu bestaunen und zu erwerben. Übrigens: Das Jesuskind durfte bei der Feier schon einmal „Probe liegen“, erst ab 24. Dezember wird es dann wieder in der Krippe zu sehen sein.

TIPP: Jeden Freitag, wenn die Postgarage nachmittags geöffnet hat, lohnt sich ein gemütlicher Rundgang vom Parkplatz Kopfbergbahn zum Martini Sportswear Shop hinauf zur Pfarrkirche und zum Kripperl. Auf der anderen Seite hinunter zur Postgarage und dann retour zum Kumpfbrunnen mit einer Original Eulenplastik des in Annaberg geborenen und international renommierten Künstler, Prof. Gottfried Kumpf.

Sylvia
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