Heimatmuseum Abtenau

Eintauchen in längst vergangene Zeiten

Immer einen Ausflug wert bei uns ist der reizvolle Ortsteil Au – die Wiege von Abtenau. Hier haben sich Ende des ersten Jahrtausends die allerersten Siedler niedergelassen. Sie wurden vom Stift St. Peter in der Stadt Salzburg, Besitzer des Gebietes, angeworben um das Land zu roden und urbar zu machen und in weiterer Folge, Holz für die Saline in Hallein zu liefern – dafür gewährte man ihnen 30 Jahre Steuerfreiheit.

Dass dies ein besonderes Fleckchen Erde ist, spürt man sofort, wenn man hierherkommt. Zum einen beeindruckt die wunderschöne Landschaft mit dem gewaltigen Tennengebirge, die Wasserfälle Dachser- und Tricklfall, die reinstes Quellwasser zutage fördern, der Kräuterlehrpfad, die idyllisch angelegte Kneippanlage und die gemütliche Jausenstation „Wandalm“, wo man den besten Fisch (frisch aus dem Dachserwasser) im schönen Gastgarten genießen kann.

Und zum anderen spürt man noch etwas nichts ganz Fassbares, ein bisschen Bedrückendes aus alter Zeit. Die Höfe stehen dicht beieinander, ganz nah am Gebirge, so dass im Winter für lange Zeit kein Sonnenstrahl die Erde berührt und die feuchte Luft von den Wasserfällen um die Gemäuer zieht, was die Gegend in der kalten Jahreszeit wiederum in eine raureifige Glitzerwelt verwandelt, wunderschön zum Anschauen, aber zum Leben in früheren Zeiten – ohne Warmwasser und Heizung – bestimmt beschwerlich.

Einen kleinen Eindruck, wie das bäuerliche Leben damals so war, kann man am Arlerhof, unserem Heimatmuseum, gewinnen. Dieser Denkmalhof aus dem 14. Jahrhundert ist originalgetreu erhalten geblieben und wird vom Museumsverein liebevoll gepflegt, restauriert und immer wieder erweitert. Zum Beispiel gibt es im Garten ein Bienenhaus mit Imkermuseum und einen original nachgebauten Kalkbrennofen. In der Tenne des Stallgebäudes findet man eine beeindruckende Vogelsammlung (vom Erzstift St. Peter). Nebenan, am Dachserbach, steht eine Mühle und ein wasserbetriebenes Sägewerk mit einem voll funktionstüchtigen Venezianer-Gatter.

Tipp: Im Juli und August werden die Säge und die Mühle jeden Mittwoch-Nachmittag in Betrieb genommen – ein sehenswertes Schauspiel.

Im Herbst 2020 habe ich Georg Ramsauer, Imker und Mitglied vom Museumsverein Abtenau, interviewt, dabei ist der Beitrag über „Das Bienenjahr“ entstanden.

Die neueste Errungenschaft und sensationelles Ausstellungsstück ist ein 30.000 Jahre alter Stoßzahn von einem Wollhaarmammut. Er wurde 2017 in einem Bachbett in Abtenau gefunden ist nun als Replikat im Arlerhof zu bestaunen (das Original wird auf der Burg Golling aufbewahrt).

Öffnungszeiten:

25.06. – 25.10.2023

Mittwoch, 13:00 – 17:00 Uhr
Sonntag, 14:00 – 17:00 Uhr

Der Eintritt ist kostenlos.

Sonderführungen nach telefonischer Vereinbarung:
Georg Bachler, Tel.: +43 (0) 664 11 36 003, Mail: museum@abtenau.at
Johann Eder, Tel.: +43 (0) 664 40 01 768

Auch im Winter ein Erlebnis

In der Adventszeit, wenn das Heimatmuseum eigentlich geschlossen ist, wird es für ein Wochenende aus dem Winterschlaf geholt. Der Museumsverein lädt dann gemeinsam mit den Strubbergschützen zur „Weihnachtsroas“ rund um den Arlerhof ein – ohne Kommerz und die üblichen Verkaufsstände. Es soll einfach eine gemütliche Einstimmung für alle Sinne auf die „besondere Zeit im Jahr“ sein, mit verschiedenen Stationen wie zB: Schnapsbrennen wie früher, Weihnachtsgeschichten in der Stube, Muaskochen in der Rauchkuchl, Alles rund um‘s Kletzenbrot, Spinnen mit dem Spinnrad, Kleine Krippenausstellung, Weisenbläser, Anglöckler, Sänger & Musikanten, Speis & Trank, u.v.m.

Termin: 2. & 3. Dezember 2023, ab 16:30 Uhr

Wandertipps:

Das Eintauchen in das Leben vergangener Zeiten im Abtenauer Heimatmuseum kann man wunderbar mit einer Wanderung verbinden:

Wasserfälle und Kneipp-Anlage (Wanderweg Nr. 12)
Eine kleine Runde von ca. 45 Minuten führt vorbei an der Jausenstation Wandalm zur Kneipp-Anlage und über den Kräuterlehrpfad zum Dachserfall. Von dort gelangt man über einen Verbindungsweg (nur bei trockenem Wetter empfehlenswert, da etwas abschüssig) zum Tricklfall und beendet die Runde wieder am Heimatmuseum.

Rohrhofhütte, Rocheralm, Seitenalm (Wanderweg R38 bzw R39)
Wer gerne eine größere Tour macht (ca 1,5 bis 2 Stunden), startet vom Museum aus vorbei am ehemaligen Gasthaus „Aumühle“ weiter in das Tal hinein zum Burkhart-Bauer. Hier nimmt man entweder den Wanderweg rechts hinauf durch den Wald zur Seitenalm (momentan nicht bewirtschaftet), weiter zur Rocheralm und dann abwärts über die Fortstraße zur Rohrhofhütte und wieder zurück zum Arlerhof – oder in die andere Richtung über die Forststraße zur Rohrhofhütte (hier gibt es auch eine kleine Abkürzung durch den Wald) weiter zur Rocheralm und wieder zurück.

Arlstein-Runde (Wanderweg R37)
Wenn man den markanten Arlstein umrunden möchte (ca 1 bis 1,5 Stunden), startet man wieder Richtung Burkhart-Bauer, biegt aber kurz vorher (bei dem hübschen Holzhäuschen) nach rechts Richtung Schwarzerbach ab und folgt dem Weg R37 etwas abwärts durch den Wald und später flussaufwärts wieder zum Ausgangspunkt am Heimatmuseum.