Wie geht eigentlich Museum?
Wir gehen dieser spannenden Frage im Keltenmuseum nach.

Der Weg von der Idee zur Ausstellung ist oft  länger als man denkt! Falls Sie weiterlesen wollen, können Sie erfahren, warum Sätze wie „Machen wir schnell in zwei Monaten eine Ausstellung!“ oder „Das kann nicht so viel Arbeit sein !“ keine realistischen Bezüge zur tatsächlichen Vorbereitung einer gut recherchierten und serösen Ausstellung sind.

Was macht eine gute Ausstellung aus?

Was sind Ihre Ansprüche an ein Museum? Wollen Sie spannende, seltene, wertvolle Objekte sehen? Dazu etwas erfahren, was Sie noch nicht gewusst haben? Sich beim Besuch des Museums gut unterhalten und wohlfühlen? Am Ende das Gefühl haben, Sie haben für das Eintrittsgeld etwas bekommen?

All diese Wünsche und noch viele andere Anforderungen an eine Ausstellung wollen die Mitarbeiter*innen im Museum erfüllen. Sie machen eine Ausstellung für die Besucherinnen und Besucher nicht zum Selbstzweck. Es gibt aber auch strikte interne Regelungen bei öffentlichen Museen. Die Inhalte müssen in Zusammenhang mit dem Museum stehen, dem Museumsleitbild und den im Statut des Museums festgelegten Zielen und Aufgaben entsprechen.

Ideenfindung & Planung

Alles oben genannte spielt bereits bei der Ideenfindung eine Rolle. Die Museumsleitung bestimmt idealerweise unter Einbeziehung des Teams und auch von externen Spezialist*innen die Themen der Ausstellung, die mindestens ein Jahr vorher feststehen sollten. Machen wir schnell in zwei Monaten eine Ausstellung geht also nicht.

In dieser Planungsphase entsteht ein schriftliches Konzept, das die Motivation, den Bezug zum Museum und den Inhalt bestimmt. Für den Inhalt und die Objektauswahl ist eine wissenschaftliche Recherche nötig. Das hießt es wird gelesen, geforscht und viel Denkarbeit verrichtet. Das ist eine sehr spannende und kreative Phase.

Nicht zu vergessen ist die Budgetplanung. Begeistert von den interessanten Inhalten setzen die Kosten dieser Euphorie oft eine Grenze. Sie bestimmen die Ausstellungsfläche, den möglichen Aufwand für die Vitrinen, die Aufhängung der Bilder oder die Flächen für die Texte. in dieser Phase ist bereits festzulegen, was ausgestellt werden soll und ob Leihgaben in der Ausstellung zu sehen sein sollen. Denn Transport und Versicherung der Leihgaben, Vitrinen und des Ausstellungsbau kosten Geld.

Gestaltung der Ausstellung

Dann wird endgültig die Auswahl der Objekte aus der eigenen Sammlung, die Leihgaben, die Anzahl der Vitrinen und die Flächen für die Texte festgelegt. Das passiert alles parallel. Einer oder mehrere kreative Köpfe planen die Gestaltung der Ausstellung: Wo kommt was hin? Wie soll das aussehen? Welche Materialien werden verwendet? Welche Farbe bekommen Grafik und Layout? Gibt es neben den Ausstellungsobjekten auch Hörstationen, Videos oder haptische Stationen bei denen mit allen Sinnen das Thema erfasst werden kann?

Zuvor recherchierte Inhalte verwandeln sich jetzt in Ausstellungstexte. Das erworbene überbordende Wissen wird in knappe Texte gequetscht. Diese sollen leicht und unterhaltsam zu lesen sein und selbstverständlich inhaltlich korrekt. Die Texte durchlaufen dann mehrere Korrekturschleifen und werden in das vorher bestimmte Layout gebracht.

Inzwischen werden Objekte restauriert, Vitrinen gebaut, Beleuchtungen optimiert, Räume neu ausgemalt oder Teppiche verlegt.

Mittlerweile sollte auch das Begleitprogramm mit Führungen, Workshops usw. überlegt sein, Termine vereinbart und Marketingtexte verfasst sein.

Der Ausstellungsbeginn nähert sich

Kurz vor der Ausstellung ist selten alles fertig. Immer sind noch Kleinigkeiten zu richten, zu ergänzen oder wurde womöglich überhaupt etwas vergessen? Wo sollen Sitzgelegenheiten hin? Funktionieren alle Touchscreens, Hörstationen und Videos? Diese letzten Tage sind oft hektisch, aber auch sehr effektiv.

Am ende kommt das Reinigungsteam und bringt alles auf Hochglanz. Und dann hofft am der Tag der Eröffnung das ganze Team auf Begeisterung bei den Gästen und auf viel positives Feedback!

Dafür zahlt sich die Mühe aus, die meistens auch sehr viel Spaß macht!

Ihr wollt das Museum selbst erleben?

Das Keltenmuseum und das Stille Nacht Museum in Hallein sind immer einen Besuch wert.

Die spannend gestalteten Dauerausstellungen laden Jung & Alt zu einem informativen und kurzweiligen Museumsbesuch ein. Zusätzlich zur Ausstellung gibt es zahlreiche digitale und interaktive Angebote. So werden große und kleine Museumsbesucher selbst zu Forschern und können die Welt der Kelten entdecken. So tauchen Besucher im Knochenlabor anhand von detailgetreuen Plastikmodellen, Anleitungen, Vergleichstabellen und Datenblättern in die Welt der anthropologischen Forschung ein.

Veranstaltungen im Museum

Zahlreiche Veranstaltungen greifen verschiedenste Themen rund um die Kelten und das Stille Nacht Lied auf. Von geführten Stadtrundgängen über Vorträgen und Workshops reicht die Vielfalt und lädt dazu ein, oft auch einen anderen Blick auf Bekanntes zu werfen.

Öffnungszeiten & Preise

Öffnungszeiten Keltenmuseum

Montag – Sonntag
9 – 17 Uhr

Preise Keltenmuseum

Vollpreis € 8,- / ermäßigt € 6,50
7 – 26 Jahre € 3,-
Kinder unter 7 Jahren gratis
Familienkarte (2 Erwachsene und max. 3 Kinder) € 16,-

Mit einem Ticket der Salzwelten Salzburg erhalten Sie 20 % auf Ihren Eintritt. 

Öffnungszeiten Stille Nacht Museum

Montag – Sonntag
9 – 17 Uhr

Preise Stille Nacht Museum

Vollpreis € 5,- / ermäßigt € 4,50
7 – 26 Jahre € 2,50
Kinder unter 7 Jahren gratis
Familienkarte (2 Erwachsene und max. 3 Kinder) € 10,-

Mit einem Ticket der Salzwelten Salzburg erhalten Sie 20 % auf Ihren Eintritt. 

Barbara Tober, Keltenmuseum Hallein

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