Oh mein Gras! Mein Leben auf der Postalm.

Nur etwa 58 km südlich der Mozartstadt Salzburg befindet sich das größte zusammenhängende Almgebiet Österreichs – und das zweitgrößte Hochplateau Europas: die Postalm. Hier verbringe ich seit meiner Kindheit jeden Sommer und genieße die zauberhafte Frische mit sattem Grün soweit das Auge reicht. Die majestätischen Berge, die sich am Horizont erstrecken, sind einfach überwältigend. Es fühlt sich an, als ob ich die Königin der Alpen wäre, die stolz auf dem Hochplateau thront.

Hier oben auf den saftigen Almwiesen fühle ich mich wie im Paradies. Von früh bis spät grase ich mit meinen Freundinnen gemächlich auf den grünen Hängen, während die klare Bergluft unsere Nasen kitzelt. Wir fühlen uns hier frei und glücklich, umgeben von der großartigen Natur und der Fürsorge unserer Bauern und vor allem der Rosserin, die jeden Tag bei uns vorbeischaut, ob alles o.k. ist.

Besucher

Während der Sommermonate teilen wir die Postalm mit Wanderern, die ebenfalls die Schönheit dieser Gegend entdecken wollen. Ich mag die Touristen eigentlich ganz gerne, sie bringen Abwechslung in meinen Alltag. Nur wenn sie mir zu nahekommen, bin ich nicht so begeistert. Man weiß ja nie, was ihr Menschen so vorhabt – ihr sprecht eine völlig andere Sprache und seid einfach unberechenbar. Besonders meine Freundinnen, die mit ihren Kindern hier sind, werden da nervös. Vor allem wenn ihr von bellenden Hunden begleitet werdet – die sind in unseren Instinkten grundsätzlich als Feinde abgespeichert, das können wir leider nicht ändern. Viele von euch fürchten sich ja auch vor Spinnen, obwohl ihr genau wisst, dass die eigentlich nicht gefährlich sind. Aber seinen Urängsten ist man einfach ausgeliefert – da kann man nicht rational reagieren.

Wie ihr euch richtig verhaltet, wenn ihr zu uns auf Besuch auf die Alm kommt, erfahrt ihr im Internet auf www.sichere-almen.at

Almblumenwanderung

Ganz besonders freu ich mich immer, wenn der Prof. Burgstaller mit seinen Gruppen vorbeikommt. Die Tourismusverbände Abtenau und Strobl organisieren nämlich in den Sommermonaten jeden Dienstagvormittag eine Almblumenwanderung. Da spazieren die Gäste mit dem Professor den extra angelegten Almblumenweg entlang und er erklärt ihnen jedes Blümlein ganz genau. Der Professor ist wie ein Lexikon, was der alles über die Pflanzen hier heroben weiß!

Die Postalm-Panoramastraße

Unsere Vorfahren sind Anfang des Sommers immer zu Fuß auf die Postalm gewandert. Das war ein sehr beschwerlicher Weg von vielen Stunden und eine große Herausforderung für sie, denn über die Wintermonate im Stall baut sich die Fitness doch ganz schön ab.

Heutzutage nutzen auch wir die Postalmstraße um unser Sommerdomizil zu erreichen. Unser Traktor ist zwar nicht so schnell wie eure Autos, dafür können wir aber den Ausblick auf das Dachsteinmassiv und die Bischofsmütze länger genießen.

Parken auf der Postalm

Parkplatz 1 und Parkplatz 3 stehen das ganze Jahr zur Verfügung. Im Sommer empfehle ich euch, in den eingezäunten Parkplätzen zu parken, damit meine Kolleginnen keine Schäden an den Fahrzeugen verursachen, was für viele eine verführerische Abwechslung darstellt. Die Parkplätze sind auf der Postalm kostenlos.

Sportliche Möglichkeiten für Menschen

Die Postalm ist ein zauberhafter Ort, und es ist schön zu sehen, wie ihr Zweibeiner diesen wundervollen Ort schätzt und genießt. Da ihr nicht so geländegängig seid wie wir, empfehle ich euch die zahlreichen Wanderwege, die durch unser weites Almgebiet führen. Zum Einkehren laden die vielen Almhütten ein (für alle, die nicht so auf Gras und Almkräuter stehen).

Angebote im Sommer:

  • beschilderte Wanderwege und Bergwanderrouten
  • Mountainbike-Touren
  • Postalm-Klettersteig für erfahrene Kletterer
  • Postalmstraße: Panoramastraße (mautpflichtig) für Motorrad- und Autofahrer
  • Postalm-Almkäserei mit Verkauf von eigenen Produkten
  • Almhütten, Selbstversorgerhütten, Ferienhäuser und Berggasthöfe

Geheimtipp Winterregion Postalm: klein, fein, familiär und übersichtlich! Familien schätzen die Übersichtlichkeit des Wintersportgebiets, dessen Abfahrten allesamt wieder beim zentralen Parkplatz enden: So geht kein kleines Skihaserl verloren!

Angebote im Winter:

  • Skigebiet Postalm: 7 Pistenkilometer, Skischule & Skiverleih, Funpark
  • Langlaufen: top-präparierte Loipen mit insgesamt 25 km Länge
  • Tourengehen: z.B. auf’s Wieslerhorn, Laben- und Pitschenberg, Braunedl- und Windkogel
  • Winterwandern und Schneeschuhtouren: weitläufig angelegte Spazierwege von Hütte zu Hütte und frei durch’s Gelände der Hochalm
  • Rodeln: Die präparierte Naturrodelbahn führt von P3 zu P1 vorbei an der Stroblerhütte. Die Bahn ist teilweise auch am Abend geöffnet (Leihrodeln gibt es bei der Strobler Hütte)

Sisi auf der Postalm

Warum heißt die Postalm „Postalm“?

Der Kaiser Franz Joseph und seine Sisi sind immer gerne zu unseren Nachbarn nach Bad Ischl auf Urlaub gefahren. Die Region war für das Paar ein Rückzugsort um dem höfischen Leben zu entkommen und sich in der idyllischen Umgebung zu erholen. Damit der Kaiser mit dem Hof in Wien Kontakt halten konnte, wurde extra eine Postmeisterei mit zugehörigem Hotel und Bauernhof in Bad Ischl eingerichtet. Zu dieser Postmeisterei gehörte ein Weidegebiet, die Till- oder Holzalm, wo die Postpferde, die gerade nicht im Einsatz waren, ihre Sommer verbrachten. Da die Alm der Postmeisterei gehörte, wurde sie in „Postalm“ umbenannt.

Eine Kuh machte die Postalm berühmt

Wisst ihr eigentlich, warum die Postalm so bekannt und beliebt ist? Das kommt wegen uns Kühen – genauer gesagt wegen einer besonderen Kuh!

Damit das leibliche Wohl der Regenten und ihrer Gefolgschaft gesichert war, gab es natürlich auch Kühe am Hof der Postmeisterei, die im Sommer ebenfalls auf die Postalm aufgetrieben wurden. Der Kaiser war recht stolz auf seine schönen Kühe und wollte sie bei der Weltausstellung 1855 in Paris („Exposition Universelle des produits de l’Agriculture, de l’Industrie et des Beaux-Arts“) präsentieren. Gesagt, getan. Der Hausherr, Franz Koch, wählte die beste Kuh aus und fuhr mit ihr mit dem Zug nach Paris. Dort gewann sie den ersten Preis und erregte große Aufmerksamkeit. Napoleon III (Neffe von Napoleon Bonaparte), zu dieser Zeit gerade Kaiser in Frankreich, war so begeistert von der Kuh, dass er sie unbedingt haben wollte. Nach Rücksprache mit dem österreichischen Kaiser übergab Herr Koch das besondere Tier als Geschenk und erhielt als Dankeschön ein silbernes Teeservice dafür.
Die Zeitungen waren damals voll mit Berichten über die Kuh von der Postalm, die dadurch große Bekanntheit erlangte. Da zu dieser Zeit das Wandern gerade in Mode kam, entwickelte sich eine regelrechte Wanderbewegung auf die Postalm – jeder wollte dieses berühmte Almgebiet besuchen, wo die kaiserliche Kuh ihre Sommer verbracht hatte. Als später die Straßen auf die Alm ausgebaut wurden (1950 von Abtenau und 1960 von Strobl) war der Tourismus-Strom nicht mehr zu stoppen und hält bis heute an.

Sisi-Kapelle auf der Postalm

Sisi-Kapelle: Diese idyllische Kapelle wurde 1898 zu Ehren von Kaiserin Elisabeth erbaut und ist eine bekannte Sehenswürdigkeit und ein Symbol für die historische Verbindung und die Liebe der Kaiserin zur Region.

So das war’s jetzt von mir. Ich hoffe, mein Bericht hat euch gefallen. Wenn Ihr mal eine Auszeit vom Alltag braucht, kommt auf die Postalm! Hier gibt’s nicht nur Bergluft und Panorama, sondern auch jede Menge „Muh-mentum“.

Alle aktuellen Infos über die Postalm findet ihr hier:

www.postalm.at

postalm.abtenau-info.at

www.postalm.ski