Feldarbeit am Fürstenhof Kuchl

Seitan – wenn Weizen zum „Steak“ wird!

Nicht nur Käse am Fürstenhof in Kuchl

Niki Rettenbacher vom Fürstenhof

Niki Rettenbacher vom ©Fürstenhof Kuchl

Die Bio-Hofkäserei Fürstenhof in Kuchl ist bekannt für seinen Käse. Aber nicht nur! Für die Herstellung von Käse benötigt man bekanntlich Milch und zwar ganz schön viel. Vor allem der Eiweiß- und Fettgehalt sind für die Käseproduktion wichtig. Daher züchtet der Landwirt & Käser Niki Rettenbacher Jersey-Rinder, die diese Kriterien besonders gut erfüllen. Zudem ist eine gute Fütterung ausschlaggebend für beste Käse-Qualität. Daher beschloss Niki voriges Jahr einen Teil des Bodens wieder in Acker umzuwandeln, um Getreide für die Kühe anzubauen. Aber auch für seine Kunden sollte das Ackerfeld von Nutzen sein. Daher baut er jetzt auf einem Feld Weizen an und verwendet das gewonnene Mehl unter anderem für den Bio-Salzach Seitan. Was das genau ist, wird hier erklärt :-)

Weizenanbau am Fürstenhof

Mitte Oktober 2014 ging es los, die Erde wurde aufgebrochen und die Weizenkörner eingesät. Fast 1 Jahr später, nämlich im Juli 2015 war es dann soweit. Zu Fuße des Göll, gleich neben der Salzach wurde aus den kleinen Körnern ein prächtig, gold glänzendes Weizenfeld. Die Ähren waren bereit für den Drusch. Mit einem Mähdrescher wurden die Körner von den Ähren getrennt. Die Ernte von über 3800kg/ha konnte sich sehen lassen!

Vom Weizenfeld in den Hofladen

Die Lerchenmühle in Golling mahlte die Körner zu Mehl und verpackte diese kiloweise in weiße Tüten. Ein schönes Etikett darauf und schon konnte es im Hofladen am Fürstenhof zum Verkauf angeboten werden.

Interessant war für Niki auch die Erkenntnis, dass aus einem Hektar Boden auf diese Art und Weise ganz schön viele Menschen ernährt werden können. Aus Weizenmehl kann man ja vieles machen. Am Hof werden daraus Strudel und Kuchen für das Bauernhof Café, und Brote für die Märkte gebacken.

Maria Rettenbacher vom Fürstenhof

Maria Rettenbacher vom ©Fürstenhof Kuchl

Bio-Salzach Seitan von Maria

Eine etwas andere Idee hatte seine Frau Maria. Sie wollte Seitan aus dem eigenen Mehl produzieren. Doch was ist Seitan?

Seitan kommt aus Asien und wird dort schon seit Jahrhunderten hergestellt. Es ist ein fleischähnliches Produkt aus dem Weizeneiweiß-Gluten. Interessant für Vegetarier, Veganer, Flexitarier und alle anderen, die gerne Neues ausprobieren. In der europäischen Küche findet der Seitan erst in den letzten Jahren seinen Weg in die Küchen. Es ist dem Tofu ähnlich, nur eben aus Weizen und etwas geschmacksintensiver, da es bei der Herstellung schon gewürzt wird.

Am Fürstenhof wird dieses innovative Lebensmittel aus dem eigenen Weizen hergestellt und ist somit regional und biologisch, wie der Name schon verrät: Bio-Salzach Seitan.

Bio-Seitan vom Fürstenhof

Bio-Seitan Steak ©Fürstenhof Kuchl

Wie wird Salzach Seitan hergestellt?

  1. Das Mehl wird mit Wasser vermengt.
  2. Dann muss es einige Stunden stehen.
  3. Danach wird dieser Teig „gewaschen“, dies ist der aufwändigste Prozess: Zuerst in heißem Wasser, dann in kaltem Wasser kneten, immer abwechseln. Das Wasser wird dabei milchig, das ist die Stärke die dabei ausgewaschen wird. Übrig bleibt das Eiweiß, das als gummiartiger Teig zu erkennen ist.
  4. Nun wird dieser Teig in einem Suppensud ca. 1 Stunde gekocht. Der Teig saugt dabei die Flüssigkeit auf und wird ein fleischähnlicher Braten.
  5. Der Seitan ist nun eigentlich fertig.

Am Fürstenhof wird der Bio-Salzach Seitan noch in drei Geschmacksrichtungen mariniert: mit Almkräuter, mit Steakgewürzen oder Grillgewürzen. Neugierig geworden? Der Seitan ist vakuumiert im Hofladen erhältlich und so ca. ein Monat haltbar. Aber wie richtig ich mir zu Hause das passende Gericht dazu her? Hier noch ein schnelles Rezept von Maria für Euch:

Bio-Seitan Steak mit Salat

Bio-Seitan Steak mit Salat ©Fürstenhof Kuchl

REZEPTTIPP: Seitansteak auf Toast

  • Die Marinade-Öl Mischung aus der Verpackung in eine Pfanne gießen und erhitzen.
  • Bio-Salzach Seitan mit Mehl panieren und ca. 7 Minuten auf jeder Seite anbraten.
  • 2 Scheiben Brot toasten, Bio-Salzach Seitan auflegen.
  • Bio Salzach-Seitan-Sauce darauf gießen.
  • Mit Gemüse der Saison (Tomaten, Gurken, Salatblätter) bestreuen.

Mahlzeit!

Käseplatte Fürstenhof Kuchl

Käseplatte ©Fürstenhof Kuchl

Schaut doch mal persönlich bei der Bio-Hofkäserei Fürstenhof in Kuchl vorbei und besucht Diplom-Käsesommelier Niki Rettenbacher und sein Team. Der Hofladen hat Montag bis Samstag von 9.00 bis 17.00 Uhr geöffnet und ihr könnt dort nicht nur besten Tennengauer Almkäse verkosten, sondern auch Euren Bio-Käse selber machen!

Hier geht´s zur Bio-Hofkäserei Fürstenhof in Kuchl:

Barbara