Schwammerlzeit: Schwammerl suchen

Schwammerl suchen im Tennengau

Bewegung an der frischen Luft, die Nähe zur Natur, die Freude bei erfolgreicher Schwammerlsuche und der Genuss von frischen Schwammerlgerichten: Das Schwammerl suchen erfreut sich großer Beliebtheit.

 

Schwammerl suchen ist auch hier im Tennengau für viele eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Die Freude am Schwammerl suchen und das Glücksgefühl beim Finden der selbigen begeistert viele Menschen. Außerdem bereichern die gefundenen Schwammerl unseren Speiseplan. Allerdings solltest du nur jene Schwammerl sammeln und verarbeiten, die du zu hundert Prozent kennst. Immer wieder müssen Menschen nach dem Verzehr von giftigen Schwammerl wegen Pilzvergiftungen behandelt werden. Mitunter sind auch tödliche Vergiftungen möglich.

Nicht zum Verzehr geeignet ©Martina Gappmaier

Nicht zum Verzehr geeignet ©Martina Gappmaier

Streng gehütetes Geheimnis

Ein Schwammerlsucher verrät so gut wie nie, wo genau er die Schwammerl gefunden hat. Schließlich möchte er ja auch im kommenden Jahr die Schwammerl wieder selbst an dieser Stelle ernten. Damit die Schwammerl aus dem Boden sprießen,

  • sollte das Wetter schwül
  • die Temperatur warm
  • und ausreichend Niederschlag vorhanden

sein.

Die Schwammerl sprießen ©Martina Gappmaier

Die Schwammerl sprießen ©Martina Gappmaier

Regeln beim Schwammerl sammeln

Schwammerl sind wichtig für das Ökosystem des Waldes. Deswegen sollten wir beim Schwammerl sammeln darauf achten, dass wir

  • an einer Stelle nie alle Schwammerl abernten – alte und zu junge Schwammerl stehen lassen
  • keine Schwammerl zerstören – auch keine giftigen
  • pro Person und Tag nicht mehr als 2 Kilo Schwammerl sammeln.

Außerdem sollten wir im Wald darauf achten, dass wir die Tiere dort nicht stören. Deswegen sind auch  die Schwammerlsuchzeiten im Sommer auf die Zeit zwischen sieben und neunzehn Uhr sowie ab Oktober zwischen sieben und siebzehn Uhr beschränkt.

Eierschwammerl am Waldboden©Martina Gappmaier

Eierschwammerl am Waldboden©Martina Gappmaier

Heute werden Schwammerl gesucht!

Die Wolken hängen tief, als mein Mann und ich das Haus verlassen. Ausgestattet mit Stofftasche und Taschenmesser machen wir auf den Weg in Richtung Wald. Wir hoffen, auf unserer kleinen Wanderung auf ein paar Eierschwammerl zu stoßen. Hin und wieder nieselt es leicht. Auf einem kleinen Trampelpfad betreten wir den Wald. Die wohltuende Atmosphäre des Waldes umschließt uns augenblicklich. Schweigend gehen wir hintereinander her. Tief atme ich die mit Feuchtigkeit durchtränke Waldluft in meine Lungen ein. Wie ruhig und friedlich hier alles ist.

Schwammerlzeit im Tennengau ©Martina Gappmaier

Schwammerlzeit im Tennengau ©Martina Gappmaier

Augen auf!

Plötzlich durchdringt ein lautes „Stopp!“ die Stille. Sofort bleibe ich stehen und drehe fragend meinen Kopf zurück zu meinem Mann. Kopfschüttelnd fragt er mich, ob ich die Eierschwammerl zusammentreten will oder nicht doch lieber mit nach Hause nehmen möchte. Meine Augen folgen seinem Blick in Richtung meines rechten Schuhs. Oh je! Diesen habe ich nur wenige Millimeter neben einem Eierschwammerl auf den Boden abgestellt. Das ist wirklich typisch für mich! Beim Schwammerl suchen habe ich wirklich Tomaten auf den Augen. Die einzigen Pilze, die ich nicht übersehe, sind die roten Fliegenpilze mit ihren weißen Punkten.

Ein Fliegenpilz ©Martina Gappmaier

Ein Fliegenpilz ©Martina Gappmaier

Erfolgreiche Schwammerlsuche

Ich bücke mich und das erste Eierschwammerl des heutigen Tages landet in meiner Stofftasche. Suchend blicke ich mich um. Und wirklich nur ein paar Meter weiter leuchtet es gelb zu mir herüber. Vorsichtig, um nicht doch noch ein Schwammerl zu zertreten, begebe ich mich zu den gelben Punkten zwischen dem Moos. Eifrig sammle ich die Schwammerl ein. Doch bevor sie in meiner Tasche landen, entferne ich sorgfältig Tannennadeln und den groben Dreck. Ich hoffe, dass dann das Schwammerl putzen zu Hause schneller von statten geht. Mein Mann ist schon voraus gegangen. Ich entdecke ihn kurze Zeit später. Vor ihm, auf einer Böschung, sprießt eine ganze Armee an Eierschwammerl aus der Erde. Ich gehe neben ihm in die Knie. Gemeinsam sammeln wir die Schwammerl vom Boden auf. Die alten und die noch zu kleinen Eierschwammerl lassen wir stehen.

Eierschwammerl im Wald ©Martina Gappmaier

Eierschwammerl im Wald ©Martina Gappmaier

Zeit für den Heimweg

Später, als wir genug Eierschwammerl für das Mittagessen zusammen haben, begeben wir uns auf den Heimweg. Als wir den Wald verlassen, sehen wir, dass es inzwischen aufgeklart hat. Die Wolken geben den Blick auf die herrliche Tennengauer Bergwelt frei. Mein Mann und ich bleiben stehen und genießen das wunderschöne Panorama.

Eierschwammerlgulasch zum Mittagessen

Zu Hause wartet dann der weniger angenehme Teil des Schwammerlsuchens auf uns: Das Schwammerl putzen. Aber da wir heute beim Sammeln schon sehr auf die Sauberkeit der Eierschwammerl geachtet haben, geht es diesmal eigentlich recht schnell. Die sauberen Schwammerl landen in der Pfanne. Aus ihnen soll ein köstliches Eierschwammerlgulasch fürs Mittagessen werden.

 

Schwammerlgenuss à la carte

Fehlen dir die Zeit, die Freude oder die Schwammerl-Kenntnisse, um selbst Schwammerl suchen zu gehen? Das ist kein Grund, um auf regionale Schwammerlgerichte zu verzichten. Viele Tennengauer Restaurants verwöhnen dich zur Schwammerlzeit mit köstlichen Speisen mit heimischen Schwammerl.

Eierschwammerl zum Mittagessen ©Martina Gappmaier

Eierschwammerl zum Mittagessen ©Martina Gappmaier