Almsinn – näher zur natur

Almsinn – näher zur Natur

Wildkräuter er-kennen lernen

Ich kann es eigentlich gar nicht glauben. Auf einem einzigen Quadratmeter Wiese entdeckt Martina Egger so viele verschiedene gute Kräuter, wie ich sie auf dem ganzen Feld nicht gefunden hätte. Nur wenige Gehminuten vom Ortszentrum St. Koloman entfernt auf dem Panorama-Rundweg, dem so genannten Taugler Mundart-Kreuzweg darf ich heute die ausgebildete TEH-Kräuterpraktikerin und Bergwanderführerin begleiten. Mit ihrer Marke AlmSinn will sie Interessierten die Natur und die Kräfte der Wildkräuter näher bringen: „Ich möchte für die achtsame Bewegung in der Natur und für die Schätze aus der Natur begeistern. Wildkräuter bieten unglaublich viele tolle Geschmäcker und Aromen.“

Alpines Superfood und Evergreens

Jetzt, Anfang September, lässt sich rund um St. Koloman „kräutertechnisch aus dem Vollen schöpfen“. Wilder Thymian wächst hier genauso wie der wilde Oregano, auch Dost genannt. Besonders gerne sammelt Martina auch die Baumflechte Isländisches Moos, die sie in ihrem Kräutersalz verwendet.

Kräutersalze von Almsinn

Auch die Schafgarbe ist hier zu finden: „Die Schafgarbe ist ein alpines Superfood“, erklärt Martina Egger beim gemütlichen Spaziergang, „Sie wirkt krampflösend, schmerzlindern und auch wundheilend. Außerdem enthält sie wichtige Bitterstoffe, die den Stoffwechsel ankurbeln. Ein echter Star unter den Wildkräutern.“

Zehn wilde Kräuter

Ich lasse den Blick über St. Koloman und die Bergwelt dahinter schweifen. Schön ist es hier. Die Wiese breitet sich vor uns aus, Erdbeer- und Himbeerblätter sind anregend für den Körper, erfahre ich beim Weitergehen. Sie kommen gerne – zusammen mit Giersch, Frauenmantel und Wildkräuterblüten in einen herrlichen Salat, den Martina in ihrem Kochworkshop mit den Teilnehmern gemeinsam zubereitet. Kann man eigentlich alles, was auf so einer Wiese wächst, verwenden? „Du kannst überraschend viel verwenden, aber nicht alles“, klärt mich die Kräuterexpertin auf, „Ich bin der Meinung du solltest zehn Wildkräuter kennen, um diese kulinarisch und als Heilmittel verwenden zu können. Und diese zehn Kräuter solltest du dann wirklich kennen. Hier ist weniger tatsächlich mehr. Ein Kraut hat bereits ein breites Wirkspektrum, es beinhaltet meist nicht nur ein Wirkstoffthema.“

10 Wildkräuter für alle Fälle

Wildkräuter mit allen Sinnen erfassen

Martina ist es wichtig, dass die Workshopteilnehmer die Kräuter, die sie ihnen zeigt, später richtig bestimmen können: „Wie schauen die Blüten genau aus? Welche Form haben die Blätter, die dem Stamm entlang wachsen? Ist ein Blatt gezahnt oder glatt? Das alles ist wichtig und ich gebe mein ganzes Wissen weiter, worauf man beim Kräutersammeln achten soll“, erklärt sie. Die Kräuter werden genau angeschaut, angefühlt, sie werden zerrieben, gekostet und geschmeckt. „Ich nehme meine Verantwortung ernst. Auch bei der Verarbeitung, Bevorratung und Dosierung der Kräuter ist einiges zu beachten. Nach so einer Kräuterwanderung sollte man schon ein kleiner Experte zu diesem Thema sein.“  .

Was am Wegrand wächst

Allmählich machen wir uns wieder auf den Rückweg. Zeit, um Martina zu fragen, was denn unter all diesen Kräutern ihr „Liebling“ ist. Martina fällt die Entscheidung nicht leicht, beim Gehen hält sie dann inne und deutet auf ein Bündel grüne Blätter aus denen hohe Stängel mit braunen Köpfchen ragen: „Wenn ich mich festlegen muss, dann ist es wohl der Spitzwegerich. Er wächst – wie der Name schon sagt – überall am Wegrand, ist also leicht zu finden und fast jeder kennt ihn. Er ist sehr vielseitig, wirkt bei Husten, ist wundheilend, kühlend und schmerzstillend. Außerdem sorgt er kulinarisch für Überraschung, denn er bekommt beim Kochen ein steinpilzartiges Aroma. In den Kochworkshops bereiten wir eine Spitzwegerich-Kartoffelcremesuppe zu, die schmeckt großartig.“

Im „Haus der Möglichkeiten“

Wir sind wieder im Ort angelangt und betreten die Tauglerei. Hier befindet sich im oberen Stock eine Küche, in der Martina Egger mit den Teilnehmern Kräutersalz und Aufstriche herstellt, über die Lagerung und Aufbewahrung von Kräutern spricht und köstliche Menüs kocht: „Wildkräuter sind sehr gesund und bringen eine originelle Abwechslung auf unsere Teller.“ Auch Salbenworkshops kann man bei Almsinn buchen.

Martina hat noch etwas ganz Besonderes für mich. Aus gesammelten Wildkräutern und Bio-Anbau, Honig und Bio-Apfelessig setzt sie das so genannte „Oxymel“ an. Dieser Sauerhonig kurbelt die Verdauung und das Immunsystem an, Sportler verwenden es vermischt mit Wasser als isotonisches Getränk. „Sauerhonig funktioniert aber auch als Salatmarinade oder ich mag es gerne mit Gin und Soda auf Eis oder im Prosecco.“ Mhm!

Nebenan befinden sich weitere Räumlichkeiten, alle ausgemalt in „Wohlfühlfarben“, in denen Yoga praktiziert wird, Ayurveda angeboten wird, eine Naturkosmetikerin arbeitet oder Vorträge gehalten werden können. „Das Coworking funktioniert im Haus der Möglichkeiten wunderbar“, meint Martina, wo in der „Zammworkerei“ ein Arbeitsplatz am Schreibtisch gemietet werden kann. Eben vieles möglich.

Sauer macht lustig – macht (Alm)Sinn

Wir setzen uns jetzt aber an einen anderen Tisch, einen im Gastgarten und genießen den köstlichen Kaffee, den Patrick uns serviert. Hier lässt es sich aushalten.

Martina, wie bist du eigentlich auf den Namen Almsinn gekommen? „Darüber habe ich viel nachgedacht“, erklärt sie, während wir den cremigen Cappuccino genießen, „Ich habe über längere Zeit den Salzburger Almsommer der SalzburgerLand Tourismus betreut und bin gerne in den Bergen und auf den Almen unterwegs. Kräuter sowie Kulinarik sind meine Passion, das hat viel mit Geschmack-Sinn und sinnlichem Genuss zu tun. So ein Workshop dauert ja auch um die sechs Stunden und ich sehe es als gesellschaftliches Ereignis, das mit allen Sinnen erfasst wird. Und daraus ist dann eben der Almsinn entstanden.“

Habt Ihr Lust bekommen, mit Martina einen Workshop zu starten?

Dann bucht doch gleich hier mit einem saftigen 15 % KräuterHexenRabatt! Mögliche Termine: jeweils Freitag, 3. September / 17. September / 15. Oktober

Rabattcode: dasmachtalmsinn

Übrigens: Martinas Produkte gibt es jetzt auch beim Tennengauer Wandermarkt. Schaut einmal vorbei, es gibt dort immer Köstliches und Schönes – aber immer Regionales – zu entdecken.

 

Hier geht es in die Tauglerei zu Almsinn…

Sylvia
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