Preiselbeer sammeln (c)Martina Gappmaier

Preiselbeeren: ein regionales Superfood

Klein, leuchtend rot und voller Power – Preiselbeeren

Roh wegen ihres herben, säuerlichen Geschmacks, von vielen verschmäht, haben sie verkocht und mit Zucker verfeinert viele Liebhaber: die Preiselbeeren.

Eine Beere – viele Namen

Die Preiselbeere ist unter den verschiedensten regionalen Namen bekannt. So kennt man sie zum Beispiel unter:

  • Grestling
  • Granten
  • Kronsbeere
  • Riffelbeere
  • und viele mehr.

Ihre Ernte ist, je nach Witterung und Standort, im Spätsommer und im Herbst.

Preiselbeer sammeln (c)Martina Gappmaier

Preiselbeer sammeln (c)Martina Gappmaier

Nahrungsmittel und Heilmittel zugleich

Preiselbeeren sind nicht nur ein köstliches Nahrungsmittel, sondern ihnen wird auch heilende Wirkung zugeschrieben. Sie …

… sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen.
… sollen die Abwehrkräfte stärken.
… helfen bei Harnweginfekten.
… sind als Hausmittel bei Fieber bekannt.

traumhafte Natur(c)Martina Gappmaier

traumhafte Natur (c)Martina Gappmaier

Herbst ist Preiselbeerzeit

Mit einem Rucksack auf dem Rücken folge ich der leicht ansteigenden Forststraße. Es ist ein herrlicher Herbsttag. Die Sonne strahlt vom blauen Himmel und die Bäume haben bereits ihr buntes Herbstlaub übergezogen. Die Sicht ist so klar und rein, wie sie es nur im Herbst sein kann. Fast scheint es mir, als betrachte ich die herrlichen Berge des Tennengaus durch ein Fernglas. So nah erscheint mir jeder einzelne Berg. Tief atme ich die reine Bergluft ein. So ein wunderbarer Tag in den Bergen ist Balsam für meine Seele. Doch heute bin ich nicht zum Wandern oder zum Erholen hier, sondern mit einer Mission: Meine Preiselbeermarmelade vom vergangenen Jahr ist aufgebraucht und es ist an der Zeit, wieder neue zu kochen.

Bald schon werde ich fündig. Wie kleine rote Perlen glänzen die gesunden Beeren in der Sonne. Zufrieden über so viel rote Pracht packe ich meine mitgebrachte Schüssel aus meinem Rucksack. Eifrig beginne ich die Preiselbeeren zu pflücken. Auch wenn die Beeren in diesem Jahr wirklich groß sind und in schönen Trauben beieinander hängen, ist es doch eine Geduld fordernde Arbeit. Nur langsam füllt sich mein Behälter. Immer wieder höre ich einen Auerhahn schreien. Entdecken kann ich ihn leider nirgends. Als es oberhalb von mir raschelt und ich suchend den Blick hebe, bemerke ich drei Gämsen, die gemächlich ihres Weges ziehen. Als sich die letzte Gämse aus meinem Blickfeld entzogen hat, setze ich mein Beeren pflücken fort. Nach einer kleinen Ewigkeit ist meine Schüssel voll. Sorgfältig verschließe ich sie und verstaue sie im Rucksack. Doch bevor ich mich wieder auf den Rückweg mache, folge ich dem Wanderweg noch weiter den Berg hinauf. Diesen herrlichen Tag möchte ich einfach gerne noch länger in der Natur verbringen.

wunderschöner Tennengau (c)Martina Gappmaier

wunderschöner Tennengau (c)Martina Gappmaier

Verlesen, Waschen und Einkochen

Zuhause mache ich mich an die Arbeit, die Preiselbeeren zu verlesen. Zwar habe ich schon beim Pflücken darauf geachtet, dass nicht zu viel Laub in meinem Sammelbehälter landet. Aber ganz ist mir das nicht geglückt. Deswegen lege ich ein feuchtes Tuch auf ein Backblech. Dieses stelle ich mit Hilfe einer Schüssel leicht schräg auf. Darunter schiebe ich ein weiteres Blech, das mir als Auffangbehälter dienen soll. Schließlich lasse ich, Hand für Hand, die trockenen Beeren auf dem nassen Tuch hinunterrollen. Die meisten Blätter und andere Verunreinigungen bleiben auf dem Tuch hängen. Ein paar wenige schummeln sich mit den leuchtend roten Beeren aufs Auffangbackblech. Geschwind sortiere ich diese, sowie die schadhaften Beeren, aus. Damit die Unreinheiten zuverlässig aussortiert werden, wasche ich das Tuch immer wieder aus. Mit diesem kleinen Trick funktioniert das Auslesen relativ flink. Schließlich kann ich die Beeren waschen. Nun sind sie bereit, um daraus köstliche Preiselbeermarmelade zu kochen.

Einfaches Rezept für Preiselbeermarmelade

Zutaten:

1 kg gewaschene Preiselbeeren
je nach Geschmack 300g bis 750 g Zucker

Zubereitung:

  • Die Preiselbeeren vermische ich mit dem Zucker und lasse sie über Nacht stehen.
  • Am nächsten Tag bereite ich zuerst die Gläser für die Marmeladen vor. Ich spüle sie mit kochend heißem Wasser aus. Auch die dazugehörenden Schraubdeckel koche ich aus. Schließlich stelle ich die sauberen Gläser auf ein nasses Geschirrtuch neben dem Herd.
  • Nun erhitze ich die Preiselbeer-Zucker-Mischung. Unter ständigem Rühren lasse ich die Masse 10 Minuten köcheln.
  • Im Anschluss fülle ich sie, kochend heiß, in die vorbereiteten Gläser. Auf jedes gefüllte Glas schraube ich sofort den Deckel darauf. Um meine Finger nicht zu verbrennen, nehme ich ein Geschirrtuch zur Hilfe. Die gefüllten Gläser stelle ich auf den Kopf und lasse sie auskühlen.

Vielseitig verwendbar

Nun ist die Preiselbeermarmelade zum Genießen bereit. Sie passt hervorragend zu

  • Schnitzel
  • Wildgerichten
  • und gebackenem Camembert.

Gerne essen wir sie auch zu den unterschiedlichsten Süßspeisen wie Kaiserschmarren oder Apfelradel. Auch Kuchen mit Preiselbeermarmelade ist ein wahrer Genuss. Mit Milch oder Wasser verrührt, verwandelt sie die Flüssigkeiten in ein köstliches Getränk. Mein persönlicher Favorit ist ein Klecks Preiselbeermarmelade mit Naturjoghurt.

Naturjoghurt mit Preiselbeermarmelade (c)Martina Gappmaier

Naturjoghurt mit Preiselbeermarmelade (c)Martina Gappmaier

Guten Appetit!

Nun wünsche ich euch viel Spaß und Geduld beim Preiselbeeren sammeln. Und viel Freude beim Genießen!

ein Herbsttag zum Träumen(c)Martina Gappmaier

ein Herbsttag zum Träumen(c)Martina Gappmaier