Filigrane Eis-Kunstwerke aus Seifenblasen
Gefrorene Seifenblasen bei frostigen Temperaturen
Gedankenverloren räume ich die Weihnachtsdeko vor dem Haus weg. Ein neuer Blog-Beitrag steht an und ich habe keinen blassen Schimmer, worum es diesmal gehen soll. Eigentlich wäre ein Artikel über unsere Skihütten in Annaberg geplant. Coronabedingt gibt es aber leider (noch) nichts darüber zu berichten … Bitterkalt ist es jetzt bei uns in Annaberg-Lungötz in der Früh, mit klammen Fingern nehme ich das Körbchen mit den Weihnachtskugeln, um sie wieder sicher am Dachboden zu verstauen.
Beim Anblick der Kugeln kommt mir ein Gedanke. Da habe ich doch vor Kurzem etwas über gefrorene Seifenblasen gelesen. Sie haben einfach wunderschön ausgesehen. Vielleicht sollte ich einmal selber so etwas ausprobieren? Minus 7,5° C, die Temperatur dafür müsste passen, die Sonne spitzelt über die Bäume, also ist noch Zeit!
Was brauche ich für die perfekte Seifenblase?
Schnell ins Haus und überlegen. Wie war das noch? Auf jeden Fall brauche ich:
- ein Glas mit Wasser
- Spülmittel hinein
- einen Strohhalm zum Blasen
- den Fotoapparat nicht vergessen
Die Vorfreude steigt. In Gedanken türmen sich wunderschöne frostige Kugeln mit filigranen Zeichnungen darin auf. Wir werden sehen, das muss doch zu schaffen sein.
Für den ersten Versuch ganz zufrieden
Hinaus ins Kalte! Auf der Steinmauer vor dem Haus müsste es doch kalt genug sein für meinen ersten Versuch? Ich ziehe am Strohhalm, puh, nicht zu viel, das Spülwasser schmeckt nicht angenehm. Vorsichtig blase ich eine Kugel – so schön und echt groß! Sie glitzert jetzt noch durchsichtig in der Sonne und ich kann es kaum erwarten, dass sie frostig wird. Ich probiere an einer anderen Stelle eine weitere Seifenblase. Diese hat wenig Überlebenschancen, da der Wind mit der Kugel spielt und sie gleich wieder zerplatzt. Wie geht es meiner ersten Kugel? Allmählich wird sie von unten her weiß. Wenn ich genau hinschauen, sehe ich sogar ein winziges Muster auf der Oberschicht. Ich kann es kaum erwarten, bis sie über und über mit Mustern bedeckt ist. Oje, sie bekommt an der Seite eine Delle, schön sieht das jetzt nicht mehr aus. Außerdem fängt sie nun an, löchrig zu werden und zu zerfleddern. Aber für den ersten Versuch gar nicht so schlecht, oder?
Vielleicht scheint die Sonne schon zu stark auf die Mauer? Ich brauche einen anderen Untergrund. Ich wechsle hinter das Haus, die Garage hat eine Blechabdeckung. Das müsste doch gut funktionieren. Nein! Auf dem etwas abschüssigen Dach ruscht die erste Seifenblase gleich ab. Eine weitere gelingt mir dann aber doch. Ich mache sie diesmal kleiner und gebe ihr etwas Halt am Vorsprung. Sie wird frostiger. Ganz feine Linien zeichnen sich an ihr ab: schön! Leider ist auch diese eisige Seifenblase nicht von langer Dauer, aber mit dem Ergebnis bin ich eigentlich schon recht zufrieden. Die Sonne lugt nun aber auch hier ums Hauseck. Ich nehme das Glas und den Fotoapparat und freue mich auf mein nächstes frostiges Experiment.
Habt Ihr es auch schon einmal probiert? Wie ist es Euch mit den gefrorenen Seifenblasen ergangen? Habt Ihr Bilder davon, die Ihr vielleicht mit uns auf @visitannaberg mit dem #annabergeis teilt? Oder habt Ihr Tipps parat, wie die Seifenblasen noch schöner werden? Ich freue mich über eure Anregungen!
Fotocredit: im Beitrag (c)Sylvia Schober / Beitragsbild: pixabay/rihaij
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