Göll Gipfelkreuz

Ihre Majestät – der Hohe Göll

Viele Wege führen nach Rom…

…ah ich meine natürlich auf den Hohen Göll 😊

„Zeast is hoas, nochan koit, donn seng ma nix, rutschig is – & donn is koit, donn is wieder hoas & am Gipfi hod se de Sudarei doch Auszoit!“ – so fing unsere Tour auf den Hohen Göll an.

An einem Samstag nutzten ich und meine Mädels das „wunderschöne“ Wetter noch einmal aus. Den ganzen Sommer schon wollte ich auf das mächtige Bergmassiv des Hohen Gölls und dann ….. war der Tag endlich gekommen. Wir entschieden uns über den Salzburger Steig von der Rossfeld-Panoramastraße bzw. dem Purtschellerhaus aufzusteigen.

Entsprechend früh morgens ging es mit dem Auto die Rossfeldstraße bis zu dem Parkplatz unterhalb des Ahornkasers hinauf. Dieser Ausgangspunkt verkürzt die Aufstiegsdauer. Meiner Meinung nach ist der Aufstieg über den Salzburger Steig bergsteigerisch auf keinen Fall zu unterschätzen, die absolute Schwindelfreiheit und Trittsicherheit voraussetzt.

Die Abschnitte der Schusterroute und des Kamins, haben den Charakter eines leichten Klettersteigs, weshalb ich unbedingt das Verwenden eines Klettersteig-Sets empfehlen würde. Was ich außerdem unbedingt jedem raten würde ist, in diesem steilen Felsgelände einen Helm zu tragen. Nicht selten passiert es, dass Steine losgetreten werden und man sich genau in deren Schusslinie befindet.

 

Aufstieg beim Kamin

Kamin

Zum Einstieg in die Schusterroute/ Kamin

Der kurze, aber steile Abstieg zum Eckersattel zu Beginn der Tour hat es wirklich in sich.

Vom Sattel aus hatten wir in ca. 40 Minuten das Purtschellerhaus erreicht, das über dem Berchtesgadener Land und dem Salzburger Land regiert. Bepackt mit Jause und genügend Wasser stiegen wir die steilen Serpentinen über den Grasrücken bis zum Purtschellerhaus auf. Laut Wetterbericht sollte eigentlich ein herrlicher Herbsttag werden. Überall war der Himmel blitzblau, doch der Hohe Göll war leider vom Nebel umhüllt. Er blieb hängen.

Felsige Geschichte

Der Aufstieg

Ich, Alice und Franziska kamen über grüne Bergwiesen dem Hohen Göll immer näher und näher. Der Steig zog stetig auf die auffällige Nordostwand des Hohen Gölls zu, die wir später durchstiegen. Die ersten ausgesetzten Stellen warteten auf uns und nahmen unsere Schwindelfreiheit genau unter die Lupe. Hier hat man bereits einen herrlichen Ausblick auf die umliegende Landschaft.

Schon wieder Serpentinen?? Also das Mädels Dreiergespann ist and diesem Tag wirklich nur am „sudern“! Durch eine bröselige Rinne gelangten wir an die Weggabelung. „Welchen Weg nehmen wir den jetzt?“ Schusterroute oder doch lieber Kamin?

Aufstieg

Höher Göll

Schustersteig und Kamin: Zwei interessante Routen

Beide Routen führten nicht weit voneinander entfernt durch die steile Wand, haben aber dennoch ihren ganz eigenen Charakter. Über den Kamin gings „aufi“ und über die Schusterroute wieder „owi“!

Während die Route des Kamines links in die Felswand führte, durchquert die Schusterroute den rechten Wandteil. Über ein brüchiges Geröllfeld und leichte Kletterpassagen erreichten wir nach wenigen Minuten bereits den Einstieg in den Kamin. Mit guten Griffen und Tritten links und rechts ging es aufwärts. Wem die Felsen zu wenig sind, kann auch das gespannte Seil nutzen, oder sich mit einem Klettersteigset zusätzlich anhängen.

Der Aufstieg machte richtig Spaß und war leider viel zu kurz! Aber Obacht – ein Ausrutscher hätte fatale Folgen! Nach einem flachen Abschnitt wartete auch schon der Schlussteil der Rampe auf uns. Wir durchstiegen eine enge Scharte bis wir die Göllleiten erreichten.

Beschwerlicher Aufstieg

Fast oben

Göllleiten – dem Ziel so nahe und doch noch ein Stückchen weg

Kaum an der Göllleiten angelangt, eröffnete sich eine ganz neue Welt.
Steile Felswände die durch weite Schrofen- und Schotterflächen abgelöst werden. Nun ging es weiter in Richtung Gipfelkreuz. Eine kurze gesicherte Stelle verlangte nochmal kurz unsere Aufmerksamkeit.

Das Wetter wurde nicht schlechter, aber auch nicht besser. Keine Besserung in Sicht! Ich hoffte wirklich an ein Wunder das es wenigstens ein bisschen aufmachte, vergebens. Der Gipfel war gut bevölkert, als wir nach etwa 2 Stunden und 47 Minuten die Majestät – den Höhen Göll (2522m) erreicht haben. Meiner Meinung nach ragt am Hohen Göll das schönste Gipfelkreuz weit und breit.

Tolle Aussicht auf das Salzachtal

Blick ins Salzachtal

Abstieg über die Schusterroute

Während einer gemütlichen Gipfelrast genießten wir die gute Jause und ließen uns von Bergdohlen bespaßen, die um eine Belohnung bettelte. Der Nebel hat es gut mit uns gemeint und es war herrlich – doch nicht so schlecht wie ich dachte. Ein Mix aus Nebel, blauen Himmel und Sonne! Lange Zeit hatten wir fürs jausnen nicht, denn wir mussten natürlich auch wieder rechtzeitig im Tal sein.

Göll Gipfelkreuz

Das Gipfelkreuz

Wir folgten unserer Aufstiegsroute und gelangten, an das untere Ende der Göllleiten. Nun waren wir gespannt, was die Schusterroute von uns abverlangte und wie sie im Vergleich zum Kamin abschneidet. Gerade im Abstieg mit dem Abgrund direkt voraus, fordert die Schusterroute unsere komplette Konzentration und absolute Schwindelfreiheit. Angst hat hier nichts zu suchen. Wir Mädels waren sehr froh über das Stahlseil, an dem wir uns mal vorwärts und mal rückwärts durch die steile Wand hangelten.
Dadurch das es lange nebelig war, hatte Vorsicht absolute Priorität. Durch die Nässe herrschte hier große Absturzgefahr, aber auch bei trockenem Wetter darf man sich keinen falschen Tritt erlauben! Im Aufstieg ist die Schusterroute sicher leichter zu gehen, aber beide Alternativen sind durchwegs super gesichert!

An der Weggabelung angekommen, konnten wir uns wieder entspannen. Nach ca. 2 ½ Stunden kamen wieder am Purtschellerhaus an und genossen nach einer erfolgreichen Bergtour den leckeren Kaiserschmarren mit einem guten Tee – es war bitterkalt geworden. Über unzählige hölzerne Treppenstufen ging es knieschonend wieder abwärts. Im Eckersattel angekommen, machte sich allerdings Ernüchterung breit. Der Gegenanstieg ist leider nicht weg!

Herbstliche Stimmung beim Aufstieg

Es herbstelt

Bergtourenpausenreif stiegen wir ins Auto und machten uns auf den Weg nach Hause.

Es war ein weiterer wunderschöner Bergtag unter Freundinnen! 😊

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