Caféhaus-Geschichten: Eine Zeitreise mit Herrn Braun
G’schichtn über die Geschichte der Confiserie Braun in Hallein
Seit dem Jahr 1912 verzaubert die Familie Braun mit Confiserie & Cafèhaus Braun nun schon die Stadt Hallein und den umliegenden Tennengau. Mit erstklassigen Pralinen, mit Zuckerkunst, mit regionalem Süßgebäck und mit Torten. Alles per Hand gemacht!
Fast jeder hier kennt das Lokal in der Fußgängerzone am Unteren Markt und hat sich als Kind schon die Nase an der hübsch geschmückten Auslage platt gedrückt. Zur Zeit lachen die süßen Schokohasen und bunten Ostereierschachteln aus dem Fenster und locken in das kleine idyllische Cafe. Also nichts wie rein in die gute Stube und sich – auch jetzt in der Fastenzeit – mal so richtig verwöhnen lassen :-) Dazu ist der Kaffee erstklassig und die Möblierung macht eine gemütliche Atmosphäre.
Ganz anders als erwartet entpuppt sich unser Besuch im Caféhaus Braun nicht als Zuckerrausch, sondern als lehrreicher Ausflug in die Geschichte. Neben Confiserie Meister Gerd Braun arbeiten auch seine Söhne Serge und Wolfgang Braun tatkräftig im Familienbetrieb mit und sorgen mit ihren handgemachten Kunstwerken aus Schokolade und Zucker für die reinste Gaumenfreunde.
Zucker: der amorphe Stoff, aus dem (Kinder-)Träume sind
Zucker war nicht schon immer das, was er heute ist. Im Jahre 1945 etwa kosteten fünf Kilogramm Zucker eine Goldmünze – was ein halbes Vermögen war im Vergleich zu den Lebensmitteln, die sich einfach selbst anbauen ließen. Darauf weist Gerd Braun hin, der Confiserie, Patisserie und das Caféhaus in dritter Generation führt, und ist dennoch ganz froh, dass sich die Zeiten geändert haben.
Denn mit der Verfügbarkeit von Zucker bieten sich unendlich viele Möglichkeiten in der süßen Küche. Schmelzen, karamellisieren, kandieren, zuckerziehen, zuckerblasen, brechen und viele weitere Techniken mehr lassen erahnen, wie vielfältig die Gestaltungsoptionen sind. „Mit Zucker können wir süßen Dingen eine Form geben, etwas gestalten. Im Grunde ist Zucker amorph und wird erst durch uns in Gestalt gebracht“, so Gerd Braun über das Handwerk des Zuckerbäckers.
Der Jahresverlauf als nie enden wollende Inspirationsquelle
Vielleicht kennt ihr sie ja, die liebevoll geformten Figuren im Café Braun. Da tummeln sich im Frühling Maikäfer, im Herbst süße Martinigansl sowie stachelige Igel und zu Weihnachten schokoladige Stille-Nacht-Mauserl. „Man muss nicht immer neue Rezepturen erfinden“, so Gerd Braun, „sondern aus dem Fundus an Rezepten schöpfen, die es schon seit 500 Jahren gibt. Das Wissen darüber, wie man die Rezepte einsetzt, macht echtes Handwerk aus.“
Neue Ideen schöpfen die Schokoladenkünstler aus den Bräuchen, Traditionen und Geschichten des Jahresverlaufs. Und vom Brauchtum kann der Tennengau tatsächlich zahlreiche Geschichten erzählen!
Wie genießt man Schokolade richtig?
Diese Frage brannte uns beim Besuch in Hallein unter den Nägeln. Soll man die Schokolade nun langsam im Mund schmelzen lassen, zuerst daran riechen oder Stück für Stück abbeißen? Die Antwort von Herrn Braun könnte einfacher nicht sein: „Esst Pralinen so, wie es euch am liebsten ist. Es gibt kein Richtig und kein Falsch.“
Mit diesen Worten verabschiedeten wir uns in den Nachmittag und träumen von süßen Mäusen und knusprigen Hasenohren. Wir lassen die Schokolade übrigens gerne langsam im Mund zergehen. Und ihr?
Hier geht`s zum Caféhaus Braun in Hallein…
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