reiche Quittenernte (c)Martina Gappmaier

Quittengelee – selbst gemacht

Köstlichkeit im Glas: Quittengelee

Sie sind goldgelb und duften köstlich: die Quitten. Mit nur wenigen Zutaten lässt sich aus diesen Herbstfrüchten ein wohlschmeckendes Quittengelee herstellen.

Die Zweige meines Quittenstrauches hängen tief. Schwer ist die Last, die sie zu tragen haben. Goldgelb leuchten die Früchte in der Sonne. Es ist an der Zeit, dass ich die Quitten ernte. Schon nach kurzer Zeit ist mein Eimer voll. Wie das duftet! Die Quitten haben wirklich einen intensiven Geruch. Was mache ich nur mit so viel Obst? Zum Glück freut sich meine Freundin darüber, wenn ich die Quitten mit ihr teile. Dann geht es an die Arbeit. Sorgfältig entferne ich mit einem groben Tuch den Flaum von der Oberfläche der Früchte. Dieser soll viele Bitterstoffe enthalten. Nachdem ich die Quitten auch mit Wasser gewaschen habe, werden sie zerkleinert. Dabei entferne ich die Stiel- und Blütenansätze. Dafür verwende ich ein großes, scharfes Messer. Das ist ziemlich mühsam, da Quitten sehr hart sind. Im Schnellkochtopf werden sie weich gekocht. Erst am nächsten Tag gieße ich den Inhalt durch ein Haarsieb ab. Aus dem Saft koche ich herrlich duftendes Gelee.

köstliches Quittengelee (c)Martina Gappmaier

köstliches Quittengelee (c)Martina Gappmaier

Quittenmus und gesunde Nascherei

Da mir das gekochte Obst zu schade zum Wegwerfen ist, entferne ich das Kerngehäuse. Das geht nun ohne Mühe. Durch das Kochen sind die Quittenstücke weich geworden. Dann lasse ich das gekochte Obst durch meinen Entsafter. Ich erhalte einen sehr dickflüssigen Saft und Trester. Den Saft koche ich mit etwas Zimt und Zucker ein. Das ergibt ein leckeres, feines Quittenmus. Den Trester streiche ich auf ein Backblech. Im Backofen lasse ich die Masse bei 80 Grad für ca. 3 Stunden trocknen. In Rauten geschnitten ist daraus eine leicht säuerliche Nascherei entstanden.

Die Quitte

Quitten sind apfel- oder birnenförmig. Ihre Farbe ist grün bis goldgelb. Die Schale ist von einem bitterschmeckenden Flaum umgeben. Die Quitte kann von Ende September bis Anfang November geerntet werden. Die alten heimischen Quittensorten kannst du nicht roh essen. Sie sind hart und bitter. Erst wenn du sie kochst oder bäckst, werden sie weich und milder. Sie besitzen viel Vitamin-C und Mineralstoffe. Aus Quitten kannst du die unterschiedlichsten Köstlichkeiten zaubern, wie zum Beispiel:

  • Gelee
  • Konfitüre
  • Mus
  • Konfekt
  • Saft
  • Likör
  • und vieles mehr.

gesunde Herbstfrucht (c)Martina Gappmaier

Schmackhaftes Quittengelee selber machen

Eigenes Quittengelee herzustellen, ist keine Hexerei. Du brauchst nur wenige Zutaten und etwas Geduld.

Zutaten:
Für den Saft:

  • 2 kg Quitten
  • 2 l Wasser

Für das Gelee:

  • 1 ¼ l von dem gewonnen Saft (Solltest du weniger Saft haben, kannst du die fehlende Menge mit Apfelsaft auffüllen.)
  • 100 ml Zitronensaft
  • 1kg Gelierzucker (2:1)
    Nach Geschmack:
  • 1 Teelöffel Zimt
  • 1 Messerspitze gemahlene Vanille
Welch aromatischer Duft! (c)Martina Gappmaier

Welch aromatischer Duft! (c)Martina Gappmaier

Zubereitung:
Zuerst wird der Quittensaft hergestellt.

  • Reibe den Flaum von den Quitten gründlich mit einem Tuch ab.
  • Nun kannst du die Früchte waschen.
  • Danach zerteilst du die Quitten in grobe Stücke.
  • Die Stiel- und Blütenansätze musst du dabei wegschneiden.
  • Gebe nun die Quittenstücke in einen Schnellkochtop.
  • Bedecke sie mit ca. 2 l Wasser und lass sie 30 Minuten kochen.
    (Im einfachen Kochtopf dauert es ungefähr eine Stunde.)
  • Dann stellst du das Ganze beiseite und lässt es über Nacht stehen.
  • Am nächsten Tag legst du ein Haarsieb auf eine Schüssel.
  • Nun gibst du den Topfinhalt in das Sieb.
    Drücke die gekochten Quitten nicht aus. So bleibt der Saft klar.

Natürlich kannst du den Saft auch mit einem Dampfentsafter gewinnen.

Aus dem frisch gewonnen Saft, wird das Quittengelee hergestellt.

  • Miss 1 ¼ l Quittensaft ab. (Eventuell mit Apfelsaft auffüllen.)
  • Koche ihn gemeinsam mit dem Gelierzucker, dem Zitronensaft und dem Zimt und dem Vanillepulver auf.
  • Lass das ganze einige Minuten unter Rühren kochen.
  • Tropfe etwas Gelee auf einen Teller.
  • Prüfe, ob das Gelee fest genug ist. Wenn nicht musst, du die Kochzeit noch etwas verlängern.
  • Nun kannst du das Gelee in saubere Schraubgläser füllen.
  • Verschließe die Gläser gut.
  • Stelle sie sofort für einige Zeit auf den Deckel.

Tipp: Die gekochten Quittenstücke musst du nicht wegwerfen. Entferne das Kerngehäuse. Nun kannst du die Quitten weiter verarbeiten. Mit einem Pürierstab oder einem Mixer kannst du zum Beispiel Mus daraus machen. Nach persönlichem Geschmack Zucker, Zitronensaft, Zimt und Vanillezucker dazugeben. Das Ganze kurz aufkochen und – fertig!

herbstliche Frucht (c)Martina Gappmaier

herbstliche Frucht (c)Martina Gappmaier

Quitten als Gelee: fruchtig und köstlich

Lass dir das Quittengelee auf deinem Frühstücksbrot schmecken! Aber auch zu Palatschinken oder Waffeln ist es ein Genuss. Du kannst auch deinen Kuchenboden und die selbst gebackenen Kekse mit dem aromatischen Quittengelee bestreichen – einfach himmlisch!

Butterbrot mit Quittengelee (c)Martina Gappmaier

Butterbrot mit Quittengelee (c)Martina Gappmaier