Bärlauchwiese ©Tourismusverband Bad Vigaun

Kräuterwanderung in Bad Vigaun: Gesunde Wildkräuter

Wildkräuter bestimmen und verwerten

Endlich ist der Frühling in seiner vollen Pracht in das Land eingezogen. Wenn mich schon die Vögel mit ihrem fröhlichen Gesang frühmorgens aufwecken, hält mich nichts mehr im Bett, sondern ich muss raus in die Natur. Somit gebe ich der weit verbreiteten Frühjahrsmüdigkeit keine Chance! Bei einem gemütlichen Waldspaziergang entdecke ich sofort viele verschiedene bekannte Blumen und Kräuter. Allerdings finde ich noch immer welche, die ich nicht kenne, geschweige denn weiß, ob sie essbar sind. Aus diesem Grund entschließe ich mich bei einer Wildkräuter – Führung bei Erika Moser/NaturThek in Bad Vigaun teil zu nehmen. Im alten Bauernhaus von Erika, neben dem Restaurant Kellerbauer, findet man allerhand Selbstgemachtes wie Marmelade, Liköre, Säfte, Salze, Pestos, saisonale Deko Artikel, uvm.

Kräutergarten in der NaturThek Bad Vigaun ©Tourismusverband Bad Vigaun

Kräutergarten in der NaturThek Bad Vigaun ©Tourismusverband Bad Vigaun

Lästiges Unkraut im Garten oder doch gesunde Wildkräuter?

Bei der Kräuterwanderung mit Erika Moser lernte ich, dass meine „ungeliebten Unkräuter“ im Garten, welche ich ständig ausjäte, sehr nützlich und gesund sind! Erika erklärte uns die Brennnessel, den Gundermann, den Bärlauch, den Löwenzahn, das Wiesenschaumkraut, den Giersch, den Spitzwegerich und vieles mehr. Wir alle waren erstaunt, dass wir viele dieser Kräuter mit ihren schönen Blüten eigentlich alle bereits kannten und bei fast jedem unmittelbar welche rund ums Haus wachsen.

Wildkräuter und ihre Verwendung

Die Blüten und Blätter vom Wiesenschaumkraut kann man in den Salat geben oder einfach auf ein Topfen- oder Butterbrot. Es enthält viel Vitamin C und schmeckt ähnlich wie Kresse.

Der Giersch (Geißfuß) schmeckt ähnlich wie Petersilie und enthält viel Vitamin C, Carotin, Magnesium und Eisen. Er wirkt entzündungshemmend, antibakteriell und hilft gegen Gicht/Rheuma.

Vom Spitzwegerich bereitet Erika einen tollen Hustensirup. Die braune Blüte kann man einfach abbröseln und ins Müsli, Salat oder aufs Butterbrot geben. Bei einem Insektenstich hilft der Spitzwegerich gegen den Juckreiz. Einfach ein frisches Blatt vom Spitzwegerich pflücken, mit den Fingern zerreiben und auf den Stich geben.

Rezept Hustensirup:

Junge frische Spitzwegerich Blätter grob hacken und ca. alle zwei Zentimeter abwechselnd mit Zucker in ein Glas füllen und verschließen (mit Zucker abschließen). An einem trockenen, warmen Platz ca. 2 Monate stehen lassen oder im Hochbeet eingraben. Danach abseihen – die nächste Erkältung kommt bestimmt.

Rezept Brennnesselsirup:

  • 1 kg Zucker
  • 1 l Wasser
  • 25 g Zitronensäure
  • Brennnesselspitzen (je mehr Kräuter, desto stärker der Geschmack)
  • 1 Zitrone

Wasser und Zucker aufkochen und abkühlen lassen. Vom Herd nehmen und die Zitronensäure einrühren. Die Brennnesselspitzen und Zitronenscheiben zugeben. Gut umrühren, zugedeckt 48 Stunden ziehen lassen. Den Saft abseihen, in Flaschen füllen und gut verschließen.

Im Rezept einfach nur die Kräuter, zB. Schafgarbe, Waldmeister, Holunderblüten, Goldmelisse oder Zitronenmelisse austauschen und man hat viele verschiedene Geschmacksrichtungen. Der Goldmelisse Sirup hat eine wunderschöne rote Farbe und eignet sich sehr gut zum Süßen von Prosecco oder Spritzer!

Der Bärlauch

Jeder der in unserer Gegend wohnt, kennt den Bärlauch und viele seiner Zubereitungsmöglichkeiten. Mir war allerdings neu, dass man auch die Blüte und die Früchte (Blumenknospen) verwenden kann.

Folgende Rezepte und Zubereitungsmöglichkeiten hat uns Erika Moser über den Bärlauch verraten. Da freue ich mich ja schon richtig auf die nächste Bärlauch-Saison!

Bärlauchsalz:

Frischen Bärlauch mit grobem Meersalz in der Küchenmaschine zusammen mahlen. Auf eine Küchenrolle über Nacht zum Trocknen auflegen, falls notwendig nächsten Tag feiner mahlen.

Eingelegte Bärlauchfrüchte (zu verwenden wie Kapern):

  • 130 g Zucker
  • 2 EL Salz
  • 1 ½ l Obstessig
  • ½ l Wasser
  • 1 EL weiße Pfefferkörner
  • ½ TL Zitronensäure

Die Bärlauchfrüchte waschen, trockentupfen, die Dolden in Gläser einschichten. Den Zucker ohne zu rühren karamellisieren lassen. Die übrigen Zutaten dazu geben, aufkochen und den Sud kochend heiß über die Bärlauchfrüchte gießen. Gläser sofort verschließen, ca. 1-2 Monate an einem kühlen Ort ziehen lassen.

Bärlauchpesto:

Frischen Bärlauch, Olivenöl und Salz in der Küchenmaschine zu einer Paste verarbeiten. Sparen Sie nicht mit dem Olivenöl damit eine homogene Masse entsteht. Wer möchte kann das Pesto mit gerösteten Nüssen (und oder) Parmesan verfeinern.

Bärlauchblütenessig:

Ein Weithalsglas mit Blärlauchblüten befüllen mit gutem Weißwein- oder Apfelessig übergießen und mind. 3 Wochen ziehen lassen.

Bei der anschließenden Verkostung konnten wir uns vom guten Geschmack überzeugen.

Die NaturThek hat Sonntag und Montag von 10 – 18 Uhr geöffnet

Erika erklärt bei den Führungen immer die aktuellen Kräuter die im Umkreis ihres Ladens wachsen. Ich werde dieses Jahr bestimmt nochmal bei der Wildkräuterführung teilnehmen um noch mehr Kräuter kennen zu lernen!

Weitere Termine für die Wildkräuterführungen findet ihr auf der Homepage der NaturThek.

Hier geht’s zur NaturThek in Bad Vigaun…

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