Hollerblüte (c) TVB St. Koloman

Heilpflanzen im wundervollen Tennengau

Kräuter: Ihre Wirkung und Verwendung

Mag. Isabell Resch (c)TVB St. Koloman

Mag. Isabell Resch(c)TVB St. Koloman

Bei uns in St. Koloman, gibt es viele heilkräftige Kräuter und Blumen, welche man zu kostbaren Säften, Likören und soweiter verarbeiten kann. Einen Einblick in die Kräuterwelt ermöglicht uns Isabell Resch aus St. Koloman, die ich heute besucht habe.

Gerade jetzt steht der Holunder in voller Blüte. Sein Duft zieht uns magisch an. Die alten Mythen warnen davor, sich zu lange unter einem Hollerbusch aufzuhalten. Denn der Holler verbindet oben und unten und zieht den, der nicht aufpasst, in die „Anderswelt“. Seit vielen Jahrhunderten gilt er als Hof- und Schutzbaum und ist auch heute noch auf vielen Höfen und in vielen Gärten zu finden. Rein wissenschaftlich betrachtet hat Holunder eine bewiesene fiebersenkende, schweißtreibende und entzündungshemmende Wirkung. Noch wichtiger – er erhöht unsere Widerstandskraft gegen Infekte und hilft zudem bei Husten.

Am einfachsten wendet man Holunder als Tee an. Die duftenden Holunderblüten werden im Frühjahr warm und schattig getrocknet, dunkel und kühl in Gläsern gelagert und bei Bedarf (bei den ersten Anzeichen einer Erkältung) als Tee getrunken. 1 Teelöffel Blüten mit kochendem Wasser übergießen, 7-10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und warm genießen – mehrmals täglich. Genauso gut kann man aber auch einen Holunderblütensirup verwenden – auch für Kinder ein köstliches Getränk.

Hollersirup (c) TVB St. Koloman

Hollersirup (c)TVB St. Koloman

Rezept für den Hollersirup:
2l Wasser, 3kg Zucker, 7dag Zitronensäure (wenn möglich GVO frei, was bedeutet, dass die Bakterien, die die Zitronensäure heutzutage herstellen, nicht gentechnisch verändert wurden), 2 Zitronen, 20 Hollerblüten.

Zubereitung: Wasser abkochen und noch heiß mit Zucker und Zitronensäure verrühren, bis sich alles aufgelöst hat; Hollerblüten und Zitronen hinzufügen. Alles zugedeckt, kühl, dunkel und für 24-48 Stunden ziehen lassen, abseihen und in sterilisierten Flaschen (dafür 20 Minuten ins 100 Grad warme Rohr) abfüllen. Hält sich bei mir zumindest ein Jahr.

Auch gegen Husten sind bei uns viele Kräuter zu finden:

Spitzwegerich – vom zeitigen Frühjahr bis spät in den Herbst hinein,
Schlüsselblumen, Fichtenwipferl (im Mai gepflückt) oder zum Beispiel
Königskerzenblüten sind verlässliche Helfer. Ihre Inhaltsstoffe sind auch in vielen pharmazeutischen Produkten zu finden.

Ein wirkungsvoller Hustensaft lässt sich aber durchaus und einfach selbst herstellen.

Rezept für den Hustensaft:
75% Bio-Honig und 25% hochwertigen, naturtrüben Bioapfelessig mischen und so lange verrühren, bis sich der Honig “aufgelöst” hat. Wer es weniger süß mag, nimmt einfach weniger Honig. Anschließend Fichtenwipferl, Spitzwegerich, Königskerzenblüten, Eibischwurzeln, Quendel (=wilder Thymian) und/oder Schlüsselblumen in ein Schraubglas (zu etwa 2 Drittel) geben, das Ganze mit dem flüssigen Gemisch auffüllen, Glas verschließen und etwa 3-4 Wochen dunkel ziehen lassen; täglich ein wenig schütteln. Danach abseihen, abfüllen und bei Bedarf täglich bis zu 3 Kaffeelöfferl einnehmen.

Viele weitere heimische Heilpflanzen unterstützen uns in unserer Gesunderhaltung oder auch bei harmlosen Infekten. Mein gesammeltes Wissen darüber erfahrt ihr auf meiner Website, meinen Newsletter – der Blütenpost  oder auch in einem meiner Workshops.

„Je mehr wir uns wieder mit diesem uralten Wissen beschäftigen und es in die Welt hinaustragen, desto selbstbestimmter wird unser Leben.“

Heidi
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